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Tales of Erethia

26 Apr

Ein paar kennen ja sicherlich schon Teile meines Romans, trotzdem möchte ich ihn auch dem Rest der Welt präsentieren.

Zusammenfassung: Meine Geschichte handelt von einem Attentäter namens Fayron, welcher im Auftrag eines mysteriösen Ordens handelt. Da ihm bei einem Auftrag ein wertvoller Gegenstand zu Bruch geht muss er fliehen. So ist Fayron fortan selber das Ziel des Ordens. Zusammen mit seiner Begleiterin Elayna versucht er sich den Angriffen auf sein Leben zu entziehen und vielleicht doch nicht ein ruhiges Leben führen zu können.

Prolog

© by Kyoshiro-kami

In tiefer Finsternis lag die prachtvolle Stadt von deren Glanz im faden Licht des Mondscheins wenig zu sehen war. Nur die riesigen Türme des Palastes waren erhellt von tausenden Fackeln, bedrohlich sahen sie auf die restlichen Gebäude von Dunrain.

Durchdringende, rote Augen sahen hinunter auf den Hof des großen Hauses. Der kunstvoll behauene Marmor der Fassade musste Unsummen gekostet haben.

Leicht strich der Wind am Umhang der vermummten Gestalt, deren schwarze Haare glänzten. Der dunkle Umhang schien schwer und im Gürtel steckte ein kurzes Schwert. Das Gesicht hatte sie mit einem groben Tuch verdeckt, was ihren bedrohlichen Eindruck um ein vielfaches steigerte. Sie sah sich genauestens um und war darauf bedacht nicht gesehen zu werden. Immer wieder lief die Wache am steinernen Brunnen vorbei, sah sich um und ging anschließend wieder zurück.

Der Vermummte spannte seine Muskeln und sprang hinunter und trennte noch im Flug der Wache die Kehle durch. Schnell drückte die geheimnisvolle Gestalt seine Hand auf die klaffende Wunde um kein Blut auf dem Platz zu verschütten. Er sah noch einmal hinauf zu dem Platz an dem er zuvor verharrt hatte, es waren gute zwanzig Meter die er hinunter gefallen war.

Er zerrte den leblosen Körper in eine dunkle Ecke und schlich sich weiter. Mit einer kleinen Handbewegung öffnete er die Tür zur Küche und glitt lautlos hinein. Ohne auch nur ein Geräusch von sich zu geben durchquerte er den Raum und gelang schließlich in den Flur. Das Licht war schwach, doch das war für ihn kein Problem. Mit einem Mal spürte etwas, sofort verschwand er hinter eine Ecke und schloss seine Augen. Er konnte zwei Personen spüren, die sich auf ihn zu bewegten. Vermisste man bereits die Wache oder hatte man gar die Leiche entdeckt? Nein, die Beiden bewegten sich langsam, das konnte er genauestens hören. Er roch Schweiß und Leder, fest umschloss seine Hand den Griff seines Schwertes. Als dann die zwei Wachen um die Ecke bogen war es schon zu spät für sie, die Gestalt stieß zu und bohrte sich tief in den Hals des ersten Mannes. Noch bevor der Zweite reagieren oder schreien konnte ereilte ihn das gleiche Schicksal wie sein Begleiter. Der cremefarbene Teppich war bedeckt von einem Meer aus Blut.

Der Angreifer ging weiter, er musste sich beeilen. Und so hastete er durch die Gänge immer weiter nach oben bis er endlich vor einer großen, mit Intarsien verzierten Holztür stand. Er horchte und grinste. „So leicht mache ich es euch nicht, denkt ihr ich bin so leicht zu fassen?“

Seine Hand verschwand in seinem Mantel und holte ein Flasche hervor, dessen Inhalt war silbern glänzend.

Er trat hinein und fand sich vor einer Übermacht an Söldner, in deren Mitte ein untersetzter Mann in feinen Gewändern stand. „So, du beehrst mich mit deinem Erscheinen, was für ein Vergnügen. Endlich habe ich dich, Dämon von Sarkaia, du konntest ja nicht ahnen, dass ich von deinen Plänen erfuhr und mir darum diese kleine Leibgarde zugelegt habe. Nun gib auf! Du hast keine Möglichkeit zu fliehen.“

Hinter sich konnte er spüren, dass weitere Männer auf den Flur getreten waren, es war umzingelt!

Er senkte den Kopf und ein Schluchzen erfüllte den Raum. „Ich wusste doch, dass du einsichtig bist. Nun kann ich endlich erfahren wer hinter Maske steckt und mich um mein Hab und Gut bringen will.“

Doch das war kein Schluchzen, die Gestalt lachte. Es war ein kaltes, böses Lachen, schon fast wahnsinnig. Dann warf sie die Flasche zu Boden und ein dichter schwarzer Rauch breitete sich aus.

„Findet ihn, los! Ich will ihn tot sehen.“

Die Augen fest verschlossen, konzentrierte sich der nächtliche Besucher und mit einem Mal konnte er sehen. Doch das war kein normales Sehvermögen, er konnte genauestens Erkennen wo die einzelnen Männer standen, trotz des Nebels. Schnellen Schrittes ging er auf den Adligen zu.

Als die Sicht langsam wiederkehrte bot sich ein schrecklicher Anblick. Auf dem Boden lag die verstümmelte Leiche des Mannes, das schmerzverzerrte Gesicht zeugte von der Untat. Auf dem Boden war sein Blut zu einem Zeichen verteilt worden. Dann erst bemerkten die Söldner den Geruch, der nun die Luft erfüllte. Ein neuer Rauch strömte durch die Türen in das Zimmer. Feuer! Das ganze Haus stand in Flammen. In Panik versuchten die verängstigten Männer zu fliehen. Die Tür ging nicht auf, die Gestalt hatte den Riegel vorgeschoben und sie so eingeschlossen.

Durch den Lärm der Schmerzensschreie und dem Licht des Feuers wurden die Anwohner der umliegenden Häuser auf die Straße gelockt. Fassungslosigkeit stand in ihren Gesichtern.

Der nächtliche Attentäter war schon längst wieder in den Schatten verschwunden und sprintete nun über die Dächer.

Nach einer ganzen Weile sprang er hinunter in eine Gasse, die Häuser schienen total heruntergekommen. Kaum ein Fenster war noch in Ordnung, viele waren sogar zugenagelt. Die Gestalt trat geräuschvoll in eine Pfütze und zuckte heftig zusammen, nervös blickte sie sich um, doch anscheinend hatte niemand den Lärm bemerkt. Vorsichtig öffnete er ein Kellerfenster und glitt hinein. Langsam stieg er die Treppe hinauf und erreichte das kleine Zimmer in dem sein Lager war. Auf dem Boden lag eine mottenzerfressene Matratze, daneben ein Bündel mit Kleidung.

Verschwitzt und erschöpft zog er den Mantel aus und hervor kam das Gesicht eines jungen Mannes. Er war vielleicht zwanzig Jahre oder älter, die Züge wirkten nicht annähernd so beängstigend wie seine blutroten Augen. Sie durchstachen einfach alles. Vorsichtig lies er sich zu Boden fallen und keuchte schwer. Die Anstrengung machte ihn schläfrig und langsam verschwand das Zimmer, er fiel in einen unruhigen Schlaf.

Ein Junge schlief tief und fest in seinem Bett. Dieses Kind…er kannte es. Das war er als er noch klein war. Oft hatte er diesen Traum, ein Klirren weckte den Jungen. Sofort sprang er auf und rannte die Treppe hinunter. Die Erinnerung riss ab und er merkte wie sein Arm brannte. Die Schmerzen waren so enorm, er wollte schreien doch das durfte er nicht, sein Versteck wäre sonst in Gefahr.

Er griff zu seinem Dolch und stach zu, immer und wieder rammte er sich die Klinge in den Arm und irgendwann verflog der Krampf. Wieder wurde es schwarz vor seinen Augen.

~ Fortsetzung folgt ~

 
3 Kommentare

Verfasst von - 26. April 2009 in Tales of Erethia

 

3 Antworten zu “Tales of Erethia

  1. dohklex

    19. Mai 2009 at 22:45

    Habe mir, da ich gerade die ganze Nacht Zeit habe deine kleine Geschichte mal durchgelesen und muss sagen respekt. Ist zwar nicht mein Geschmack, lässt sich aber trotzdem sehr schön lesen und ich würde auf anhieb bestimmt keinen Unterschied im vergleich zu einem Buchautor merken. Weiter so, vielleicht lese ich mir die Fortsetzung auch durch, falls sie kommt

     
  2. PromProm

    23. Juni 2010 at 13:35

    hey: ein tipp
    „Schnell drückte die geheimnisvolle Gestalt seine Hand auf die klaffende Wunde um kein Blut auf dem Platz zu verschütten.“
    es ist „die“ gestalt, also drückte ihre hand auf die wunde^^

    sonst nice

     
    • PromProm

      23. Juni 2010 at 13:41

      achja:
      „Schnell drückte die geheimnisvolle Gestalt seine Hand auf die klaffende Wunde um kein Blut auf dem Platz zu verschütten. Er sah noch einmal hinauf zu dem Platz an dem er zuvor verharrt hatte, es waren gute zwanzig Meter die er hinunter gefallen war.“
      du warst noch bei „die Gestalt“ du darfst jetzt nicht einfach personalisieren…
      So würde ich es schreiben:
      „Schnell drückte die geheimnisvolle Gestalt seine Hand auf die klaffende Wunde um kein Blut auf dem Platz zu verschütten. Diese/Name sah noch einmal hinauf zu dem Platz an dem es/er/sie zuvor verharrt hatte, es waren gute zwanzig Meter die Name hinunter gefallen war.

      ^^

       

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